Weihnachten feiern mit Jesus Christus, dem Weihnachtsmann oder dem Christkind?

Gedanken zur Reflexion

Liebe Familien!

Die Advents- und Weihnachtszeit ist mit einem besonderen Zauber belegt. In der Gesellschaft hat dieses Thema eine große Bedeutung und doch gibt es keinen genauen Fahrplan, wie damit umzugehen ist. Was sagen wir nur unseren Kindern? Wie sind wir selber aufgewachsen und was ist uns wichtig?

Wie so häufig gibt es kein Richtig und kein Falsch. Jede Familie muss einen eigenen Weg finden, der zu den Eltern und Kindern passt.

In dieser Broschüre finden Sie ein paar Informationen und Reflexionsanstöße.

Für das Familienzentrum
Annika Dreßler


Die eigene Erfahrung

Die Advents- und Weihnachtszeit wird in den Familien unterschiedlich gefeiert. Oft ist es so, dass diese Zeit gesellschaftlich mit einem gewissen Zauber belegt ist. Nehmen Sie sich Zeit mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin oder einer anderen Bezugsperson darüber zu sprechen. Wie sind Sie aufgewachsen und welche Wünsche haben Sie für Ihr Kind? Wie war das Gefühl in der Adventszeit und wie war das Gefühl an Weihnachten? Haben Sie bewusst die Ankunft von Jesus gefeiert oder wurde Ihnen ein engelsgleiches Christkind nähergebracht?

Erinnern Sie sich daran, wie es war, als Sie hörten, dass es den Weihnachtsmann oder das Christkind, den Osterhasen oder die Zahnfee gar nicht gibt? Wie wurden Sie aufgeklärt? Wurde es vielleicht als Druckmittel genutzt („Wenn du nicht… dann kommt der Weihnachtsmann nicht“). Von wem haben Sie es gehört? Waren es Ihre Eltern, die Schulkinder, die Nachbarin oder die Geschwister? Und wie sind Sie damals damit umgegangen?

Ungefähr 10% der Kinder, die erfahren, dass es die erfundenen Geschichten nicht gibt, haben stark daran zu knacken. Andere sind zwar enttäuscht und nehmen es so hin und wieder andere berührt es gar nicht. Woher wissen Sie, welches Kind Sie haben?

Magische Phase bei Kindern

Jean Piaget, ein Schweizer Biologe und Entwicklungspsychologe definierte die magische Phase, die ein Kind von ca. 2-6 Jahren durchlebt, um nachfolgend in das logische Denken zu kommen. Kinder nehmen die Realität wahr und schmücken sie mit Fiktion aus. Sie kreieren sich ihre eigene magische Welt.
Benötigen Kinder dann zudem noch eine magische Welt, die von Erwachsenen erfunden und gestaltet wird? 
Die Faszination in den Kinderaugen, wenn es um magische Momente und Wunder geht, macht es Erwachsenen so einfach diese zu gestalten. Es macht Spaß, eine Welt zu kreieren, wenn es dankbare Abnehmer dafür gibt.
Und für wen wird die Welt dann kreiert? 
Für den Erwachsenen oder für das Kind?

Vertrauen zu den Erwachsenen

Für Kinder sind die Aussagen von den eigenen Eltern sehr wichtig. Sie vertrauen ihren Eltern. Alle kennen den Satz: „Doch das stimmt! Das hat mein Papa so gesagt!“ - Möchten Sie, dass Ihr Kind auf diese Aussage vertrauen kann? Das Kind soll doch Kind sein dürfen. Kinder sollen frei spielen und in magische Welten abtauchen dürfen. Sie sollen die Welt kennenlernen und sie sich eigenständig erschließen können. Können wir Kindern ausgedachte Wesen wegnehmen, wenn wir sie ihnen zuvor gar nicht gegeben haben? Welche Fantasie würden Kinder entwickeln, wenn wir sie lassen würden? Sind wir bereit der Fantasie des Kindes zu folgen und nicht mit dem gesellschaftlich geprägten Bild durch den Coca Cola Weihnachtsmann mitzugehen?
 

Wünsche für das eigene Kind

Viele Menschen verbindet der Wunsch die Advents- und Weihnachtszeit für das eigene Kind heimelig zu gestalten. Wir möchten eine heile Welt kreieren, so wie wir sie uns vorstellen. Geborgenheit, schöne gemeinsame Momente, Wunder wahr werden lassen, …
Wie kann das gehen? Was benötigen Kinder, um in eine magische Welt einzutauchen?
Kann es ein Zauber sein, sich auf die Ankunft von Jesus Christus vorzubereiten, die Krippe gemeinsam aufzubauen, Adventslieder zu singen und ihm an Weihnachten zum Geburtstag zu gratulieren?
Können Sie ein Ritual für die Adventszeit finden, indem Sie gemeinsam Geschichten lesen, den Adventskranz zusammen gestalten, Kerzen anzünden, Kekse essen, Tee oder Kakao trinken und kann diese Gestaltung das Bedürfnis nach Gemeinsamkeit, Friede und Harmonie erfüllen?


Gerechtigkeit!?

Wenn wir davon ausgehen, dass der Weihnachtsmann 
oder das Christkind gerecht sind: Wie können wir es dann erklären, dass einige Kinder viele Geschenke bekommen und andere Kinder wenige oder gar keine? 
Letztendlich ist es der Geldbeutel und die Entscheidung der Eltern. Eine dritte „Person“ dafür verantwortlich zu machen, erspart unangenehme Diskussionen. Seien Sie sich aber gewiss, Diskussionen kommen dafür an anderer Stelle wieder auf.
Egal, wofür Sie sich entscheiden, besonders wichtig ist es, dass Sie nicht das Kind für die Geschenke verantwortlich machen. „Du hast dich wohl nicht gut genug benommen“, „Du hast den Wunschzettel nicht ordentlich genug geschrieben“, „Nur brave Kinder bekommen, …“. Diese Sprüche dürften einigen noch bekannt sein und sind hoffentlich nicht mehr im aktiven Gebrauch. Kindern Schuld für etwas zu geben, wofür sie keine Schuld haben, Druck auszuüben, dem sie nicht standhalten können und Kausalzusammenhänge zu schaffen, die nicht richtig sind, beeinflussen maßgeblich das Selbstwertgefühl des Kindes.

Welche Antwort haben Sie auf die Frage, 
warum zu einigen Familien der Weihnachtsmann und zu anderen 
das Christkind oder der Weihnachtswichtel kommt?
Wie gehen Sie damit um, wenn Kinder von der jeweils anderen „magischen Person“ hören? 
Was ist, wenn Großeltern etwas anderes erzählen?


Weihnachtsmann, Christkind und Co

So wie Sie sich Gedanken über den Einstieg in eine magische Welt machen, so möchten wir Sie einladen, sich auch Gedanken darüber zu machen, wie Sie diese Welt wieder auflösen, sodass Ihr Kind es gut verarbeiten kann.
Wie soll Ihr Kind aufgeklärt werden? Wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Welche Worte wählen Sie und wie gehen Sie mit unangenehmen Fragen oder sogar Vorwürfen um?
Wichtig ist, dass Sie mit Ihrem Kind immer im Gespräch bleiben. Kinder sollten erleben, dass sie in ihren Eltern zugewandte, offene und wertschätzende Gesprächspartner finden.

Alternative Möglichkeiten

In der Adventszeit bereiten sich die Christen auf Weihnachten (die Geburt von Jesus) vor. Im Christentum versteht man die Geburt Jesu als Geschenk an die Gesellschaft. Aus diesem Grund wird der Geburtstag gefeiert und die Menschen möchten sich gegenseitig Geschenke machen. Die Adventszeit kann gemütlich gestaltet werden. Wenn Sie eine Überraschung an Heiligabend gestalten möchten, dann könnten Sie Ihrem Kind sagen: „Das Wohnzimmer ist ab jetzt gesperrt“, „Du gehst spazieren und wenn du wieder kommst, erwartet dich eine Überraschung“, „Wenn ich mit dem Glöckchen klingele, darfst du,…“

Am 6. Dezember feiern wir den Gedenktag vom Bischof Nikolaus. Seien Sie selbst mit Ihrem Kind ein Nikolaus für andere. Sie könnten mit Ihrem Kind Nikolaus spielen und kleine Geschenke vor den Türen Ihrer Nachbarn oder Freunde verstecken. Am Morgen können Sie gemeinsam schauen, ob bei Ihnen zuhause auch etwas versteckt wurde.



In der Kita

Wir feiern in der Kita den Geburtstag von Jesus. In der Adventszeit wächst langsam, Tag für Tag die Krippenlandschaft mit den sogenannten LEA-Figuren. Die Kinder gestalten die Landschaft mit und bewegen Maria, Josef und den Esel langsam von Nazareth bis nach Betlehem. 
In den Gruppen werden Adventslichter oder Adventssterne gebastelt. Jeden Tag sind ein oder zwei Kinder an der Reihe, ihren Stern aufzuhängen oder das Licht zu entzünden. An diesem Tag steht das Kind in besonderem Mittelpunkt. Es bekommt eine „warme Dusche“ von den Kindern und Erzieher*innen, indem sie sagen/aufschreiben, was das Kind besonders ausmacht.
Bei unserer Nikolausfeier spielen wir die Geschichte vom Bischof Nikolaus nach. Ein Erwachsener kleidet sich vor den Kindern mit dem Bischofsgewand, der Mitra und dem Bischofsstab. Zwei Kinder werden Hilfsbischöfe und gemeinsam mit den anderen Kindern befinden wir uns im Rollenspiel. 

Wenn uns Kinder ansprechen, ob es denn nun den Weihnachtsmann, das Christkind oder die Zahnfee gibt, werden wir sie nicht mit aller Macht aufklären. Die Entscheidung, wie Sie mit diesem Thema mit Ihrem Kind umgehen, obliegt Ihnen. Wir werden es aber auch nicht bestätigen, da wir in der Kita den Vorsatz haben, dass die Kinder sich auf uns verlassen können. Wir antworten z.B. so: „Weißt du, es gibt Menschen, die glauben … und es gibt andere Menschen die glauben… . Was glaubst du denn? Es gibt Menschen die feiern Weihnachten und es gibt auch Menschen die feiern kein Weihnachten. Wie macht ihr das bei euch zuhause?“

Metzer Straße 39
48151 Münster
Tel.: 0251 794816

kita.heiliggeist -muenster@bistum-muenster.de 
www.kitaverbund-muenster-sued.de/fz-heilig-geist

 

Krippenspiel in St. Joseph

Liebe Kinder – liebe Erwachsene! 

Es ist wieder so weit: An Heiligabend wird im Familiengottesdienst um 14:00 Uhr in St. Joseph ein Krippenspiel aufgeführt. Hast Du Lust mitzuspielen und ein Engel, Hirte, Schaf oder Stern zu sein? 
Bist Du mindestens 4 Jahre alt? - Dann suche doch schon mal eine passende Verkleidung heraus und bringe sie zu den Proben in der Josephskirche mit. 

Probetermine: Freitag, den 15.12. um 17:00-18:00 Uhr und Freitag, den 22.12. um 15:30-16:30 Uhr 

Für Erwachsene: Können Sie uns beim Krippenspiel unterstützen und kleinere „Ordnerdienste“ übernehmen (Plätze anweisen, Wege und „Schauspielräume“ vor der Altarinsel freihalten)? Dann melden Sie sich bitte bei uns, indem Sie den unteren Abschnitt ausfüllen und bei „Alter“ einfach ein x eintragen. Herzlichen Dank!!!

Weitere Infos bei: Imke Sievers (Pastoralreferentin) sievers@bistum-muenster.de oder 0251 5358920 oder Juliane Rolf (Pastoralassistentin) rolf-j@bistum-muenster.de

Wir freuen uns auf Dich!
Das Krippenspiel-Team aus St. Joseph

Bite folgende Angaben in der E-Mail nicht vergessen:

Name:                                                                        
Adresse:                                                         
Telefonnummer:                             
Alter:


Was möchtest du sein?
Schaf, Hirte, Engel oder Stern*

(*: Die „Sterne“ führen einen Tanz auf und tragen Kerzen – da ist es gut, ein wenig älter zu sein: also ‚letztes Kindergartenjahr‘ oder Grundschulalter!)  

▸Download Anmeldeformular