Brief an die Mitglieder der Synodalversamlung des Synodalen Weges

der Pfarreiräte im Stadtdekanat Münster

Münster, im September 2022

An die Mitglieder der Synodalversammlung des Synodalen Weges

Sehr geehrte Mitglieder der Synodalversammlung,
wir Christen sind alle gemeinsam gefordert, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt.

Als Pfarreiräte in der Stadt Münster setzen wir uns gerne und auf vielfältige Weise für das kirchliche Leben in unseren Pfarreien ein. Dabei begegnen uns häufig Reaktionen wie:

Ach ja? Mit Kirche habe ich schon lange nichts mehr zu tun. — Dieser Verein ist doch nicht mehr glaubwürdig. Begehen Missbrauch und vertuschen alles. — Da wird sich nie etwas ändern…

Wir möchten aber unsere Kirche erhalten und reformieren – sie darf keine Sackgasse sein!

Damit aus Sackgassen und Verbotsschildern offene und zukunftsgerichtete Wegmarken werden, wenden wir uns an Sie:

• Unterstützen Sie weiterhin engagiert die Reformbemühungen, die die breite Basis der Katholikinnen und Katholiken einfordert!
• Fordern Sie insbesondere die Bischöfe auf, in ihren Bistümern sofort neue und eigene Wege zu gehen und dabei nicht immer nur auf Rom zu schauen! Wir machen uns Sorgen konkret um den Fortbestand der Katholischen Kirche in Deutschland. Deswegen muss hier etwas geschehen.
• Helfen Sie, eine Kirche zu verwirklichen, die Menschenrechte, Demokratie und Gewaltenteilung nicht nur nach außen fordert, sondern auch selbst lebt! Dazu gehört auch ein kritischer Blick auf das Amtsverständnis.
• Setzen Sie sich dafür ein, dass die gemeinsame Würde und Berufung aller Getauften – und zwar unabhängig von Stellung und Geschlecht – ernst genommen wird und so für jeden gleichermaßen der Zugang zu allen kirchlichen Ämtern und Diensten geöffnet wird.
• Zeigen Sie der Öffentlichkeit, dass es Bewegung und merkbare Reformen in der Kirche gibt!

Wir ahnen, wieviel Zeit und Energie Sie in Ihrer Arbeit für den Synodalen Weg investieren. Wir ahnen auch, wie frustrierend es sein muss, sich gegen hierarchische Mauern, Traditionsargumente und zementierte Strukturen zu stemmen.

Mit diesem Brief möchten wir Sie auf dem Synodalen Weg unterstützen und zugleich nach außen zeigen, dass die Basis der Gemeinden, von denen wir gewählt wurden, eine lebendige und gegenwartstaugliche Kirche ersehnt. Deshalb ist dieser Brief als offener Brief verfasst.

Gemeinsam erfüllt uns die Hoffnung. Gemeinsam wollen wir Rede und Antwort stehen. Gemeinsam wollen wir handeln.

Georg Buch für den Gemeinderat St. Josef Kinderhaus Münster
Ulrike Homberg für den Pfarreirat St. Joseph Münster-Süd
Maria Albrecht für den Pfarreirat Liebfrauen-Überwasser
Andreas Krick für den Gemeinderat St. Marien Sprakel
M. Ahmann, R. Hardt, L. Wieskötter, M. Wissing-Kmiecik für den Pfarreirat St. Clemens Hiltrup Amelsbüren
Markus Kortewille für den Pfarreirat St. Lamberti Münster
Laura Potthoff für den Pfarreirat St. Nikolaus Münster
Klaus Remke für den Pfarreirat St. Mauritz Münster
Johanna Peek, Verena Wirz und Stefan Werding für den Pfarreirat Heilig Kreuz

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Brief des Pfarreirats vom 24.01.2022
an die Mitglieder der Synodalversammlung des Synodalen Weges 

Was uns verzweifeln lässt ... Was uns dennoch Hoffnung gibt ... Wozu wir Mut machen wollen ...

... So beginnt der Brief unseres Pfarreirats vom 24. Januar 2022 an die Mitglieder der Synodalversammlung des Synodalen Weges.

Der Synodale Weg ist ein Gesprächsprozess innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken verantworten gemeinsam diesen Prozess.

Der Pfarreirat St. Joseph Münster-Süd möchte mit dem Brief die Mitglieder der Synodalversammlung  unterstützen und ihnen vor allem Mut machen, die vorgeschlagenen Reformen in der katholischen Kirche tatsächlich zu wagen und umzusetzen: